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Grundlagen der Audiotechnik – Verschiedene Audioeffekte

2025-05-29
  Das zufriedenstellende Aufnehmen aller Stimmen eines Musikstücks ist nur der erste Schritt einer langen Reise, und es ist noch zu früh, um durchzuatmen. Danach folgt noch vieles. Der nächste Schritt ist das Hinzufügen und Bearbeiten von Audioeffekten (hier beziehen wir uns auf die Nachbearbeitung des ursprünglich aufgenommenen Audios. Viele Effekte können auch präventiv während der Aufnahme mit Hardware-Effektgeräten wie Equalizern oder Hallgeräten oder über das Mischpult realisiert werden). Dieser Schritt gleicht den Gewürzen beim Suppenkochen: Zu wenig ergibt eine fade Brühe; zu viel verdirbt sie – nur die richtige Menge macht sie köstlich. Wichtig ist, dass viele Musikproduktionsprogramme nicht-destruktive Audiobearbeitungsfunktionen bieten (z.B. das temporäre Laden eines oder mehrerer Effekte, die bei Wiedergabe oder beim Bouncen wirken, ohne die ursprüngliche Audiowellenform zu verändern, wobei Samplitude 2496 das repräsentativste Beispiel ist). Diese Funktion sollte so oft wie möglich genutzt werden, um spätere Reue bei Fehlern zu vermeiden. Nachfolgend stelle ich die gängigsten Audiobearbeitungseffekte kurz vor; die konkrete Anwendung erfordert viel praktische Übung.
  1. Lautstärke (Volume): Erklärung wohl unnötig? Bei der Software-Lautstärkeanpassung gibt es generell drei gängige Methoden: Schieberegler (Drehknopf), Prozentangabe und dB-Wert-Änderung. Eine weitere Methode ist die Maximierung der Lautstärke, solange kein Clipping auftritt.
  2. Rauschunterdrückung (Noise Reduction): Reduzierung oder Beseitigung von Störgeräuschen wie Geräte-, Umgebungsrauschen, Popgeräuschen oder Knackern. Übliche Methoden sind FFT-Sampling-Rauschunterdrückung, Einsatz eines Noise Gates oder Equalizer-Anpassungen.
  3. Equalizer (Equalizer): Anhebung oder Absenkung der Lautstärke bestimmter Frequenzbereiche. Wir wissen, dass jedes hörbare und unhörbare Geräusch seine eigene Schwingungsfrequenz hat: Je niedriger die Frequenz, desto tiefer die Tonhöhe; je höher die Frequenz, desto höher die Tonhöhe. Bassinstrumente (Cello, Bass etc.) liegen hauptsächlich im Frequenzbereich von 30-300 Hz, die menschliche Stimme im Bereich von 60-2000 Hz (2 kHz, 1 kHz=1000 Hz) usw. Oft besteht ein Klang nicht nur aus einer spezifischen Frequenz, d.h. unser aufgenommenes Audiosegment setzt sich aus vielen Frequenzbändern zusammen (Grundton- und Obertonfrequenzbänder. Z.B. liegt der Grundton der Frauenstimme zwischen 200 Hz-2 kHz, während sich die Obertöne bis 8-10 kHz erstrecken können; bei Instrumenten ist es ähnlich).
  Oft ist eine notwendige Equalizer-Behandlung erforderlich. Um beispielsweise die Brillanz des Violinenklangs hervorzuheben, muss dessen Hochtonbereich angehoben werden; während für Bass und Bassdrum eine Anhebung der tiefen Frequenzen und eine Absenkung der hohen Frequenzen angemessen ist. Besonders bei vielen Stimmen (Instrumenten) ist der Equalizer noch wichtig, da er die einzelnen Stimmen eines gesamten Werks klar voneinander abgrenzt und für Deutlichkeit ohne Verschwommenheit sorgt.
  Zwei weitere wichtige Anwendungen des Equalizers sind: (1) Rauschreduzierung, häufig bei präventivem Effekteinsatz während der Aufnahme (mit dem Mischpult-Equalizer); (2) Erschaffen neuer Klangfarben.
  Nachfolgend einige EQ-Anhebungs- und Absenkungsbereiche für gängige Instrumente und Stimmen als Referenz:
  ● Gitarre und Stimme haben ähnliche Hauptfrequenzbereiche, etwa zwischen 200 Hz - 2 kHz.
  ● Snare-Anschlag: 5k-7k, Korpusresonanz: 160-400 Hz; Hängebecken liegen über 10 kHz.
  ● Hauptgesang: Anhebung: 200-500 Hz; 2k-5kHz; Absenkung: unter 50 Hz, über 12 kHz.
  ● Streicher: +: wie Hauptgesang; -: keine.
  ● Akustikgitarre: +: 10k-12kHz; -: unter 100 Hz.
  ● E-Gitarre: +: 150-300 Hz; 2k-5k; -: unter 150 Hz.
  ● Hi-Hat: +: über 10 kHz; -: unter 100 Hz.
  ● Tom: +: 100-300 Hz; 2k-6kHz; -: unter 60 Hz.
  4. Kompression (Compress): Die Funktion und Bedeutung dieses Effekts kann analog zum "Equalizer" verstanden werden, mit dem Unterschied: Der Equalizer passt die Lautstärke bestimmter Frequenzen an, während die Kompression die Lautstärke verschiedener Teile eines Klangs regelt. D.h., Teile der Aufnahme, die leiser als ein bestimmter Schwellenwert sind, können sanft angehoben werden (der Rest bleibt unverändert); Teile, die lauter als ein bestimmter Schwellenwert sind, können sanft abgesenkt werden (der Rest bleibt unverändert), oder beides kann kombiniert werden. Einfach gesagt: Lautstärkenausgleich.
  5. Hall (Reverb): Einfach ausgedrückt: der Nachklang, die Reflexionen der Schallquelle im Raum. Richtiger Hall sorgt für realistischere, lebendigere Wiedergabe der Schallquelle und kann auch als Klangverschönerung dienen.
  6. Chor (Chorus): Hier geht es nicht um einen Viele-Personen-Chor, sondern um Klangüberlagerung. Er kann den Originalklang verbreitern und verstärken.
  7. Verzögerung (Delay): Verlängerung der Klangdauer. Unterscheidet sich von Hall, da es direkte Wiederholungen des Originalklangs sind, nicht der Nachhall. Auch anders als Chorus, der nur einfache Klangüberlagerung ist; Delay erzeugt ein Gefühl von Versetzung und Ausdehnung.
  8. Tonhöhenänderung (Pitch): Ändert die Tonhöhe eines Audiosegments, erhöht oder senkt sie.
  9. Tempoveränderung (Stretch): Ändert die Dauer eines Audiosegments (Wellenformlänge) und damit die Musikgeschwindigkeit.
  10. Panorama (Pan): Positionierung des Klangs im zweidimensionalen Raum (Stereo-Links-Rechts-Positionierung).
  11. Surround: Auch Stereo-Panoramalauf genannt, bewirkt eine kontinuierliche Änderung der 2D-Raumposition des Klangs.
  12. Einblenden/Ausblenden (Fade In/Out): Lässt den Klang allmählich einsetzen oder verklingen (d.h. sanfte Lautstärkeänderung).
  13. Stille (Silence): Kein Klang, die Wellenformamplitude wird auf Null gesetzt.
  14. Echo (Echo): Klangreflexion.
  15. Faltungshall (Convolution): Sehr elektronisch klingender Hall mit Echo.
  16. Soundfelderweiterung (Expand): Auch Stereo-Enhancer genannt, vergrößert den Klangraum.
  17. Begrenzer (Limit): Begrenzt alle Teile des Audios, die lauter als ein eingestellter Wert sind, auf diesen Wert.
  18. Es gibt noch viele weitere Audioeffekte, wie: Exziter (Inspirit), Flanger, Verzerrung (Distortion), Wah-Wah usw. Deren konkrete Anwendung und Bedienung werde ich im zweiten Teil erläutern.